Maria Callas. Ein Name wie ein Donnerschlag. Bis heute gilt sie als die herausragendste Sopranistin aller Zeiten. Wenn sie auftrat, blieb sogar die Zeit stehen und hielt den Atem an. Als sie feststellen musste, dass ihre Stimme ihren Ansprüchen nicht mehr genügte, hörte sie mit dem Singen auf und begann, an der Juilliard School in New York zu unterrichten. Von diesen Meisterklassen handelt das Stück.
Die Callas ist erbarmungslos, brutal und gnadenlos fordernd – mit ihren Schüler:innen und mit sich selbst. Eine zweite Zeitebene zeigt in rückblickenden Monologen wichtige Stationen ihres Lebens. Neben ihren unvergesslichen Welterfolgen war sie auch für ihre Launen berüchtigt: In Chicago schlug sie sich mit gleich mehreren Polizisten, in Rom beleidigte sie den Staatspräsidenten und sie überwarf sich mit den Direktoren der Met und der Scala. Nicht zu vergessen, ihre selbstzerstörerische Beziehung zu Aristoteles Onassis. Auf ihrer Suche nach Liebe und echter Geborgenheit ließ sie ihre harte Kindheit in Armut und im Schatten der hübscheren Schwester nie los. In „Meisterklasse“ erleben wir eine zutiefst zerrissene Frau, sensibel und verletzlich, und eine Künstlerin, die es vermochte, Welten zum Einsturz zu bringen.
Terrence McNallys bittersüße Komödie ist wie die Callas selbst: Wundervoll böse und atemberaubend unterhaltsam.